25.286.000 Kilowattstunden saubere Energie produziert

Odenwald-Tauber/Osterburken. (adb) „Die Energie + Umwelt eG Neckar-Odenwald-Main-Tauber wurde 2011 mit der Vision gegründet, nachhaltige Energie für alle zu ermöglichen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten – und heute spielen erneuerbare Energien eine zentrale Rolle: 2023 wurden erstmals mehr als 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt!“, freute sich Aufsichtsratsvorsitzender Holger Dörr, als er am Montag die 13. Generalversammlung der Genossenschaft eröffnete. Tagungsort war die Osterburkener Baulandhalle, wo neben den – informativ aufbereiteten – Regularien auch ein Personalakt vollzogen wurde: Vorstand und Gründungsmitglied Jürgen Böhm wurde verabschiedet.

Zufrieden verwies Dörr auf die Stromproduktion der Energie + Umwelt eG über die Jahre: Von 13.679.609 Kilowattstunden im Jahr 2017 erhöhte sich der Wert auf 25.285.690 Kilowattstunden im vergangenen Jahr – eine mehr als stolze Bilanz. „Das reicht für mehr als 8400 Haushalte“, erklärte er und leitete über zum Geschäftsbericht. Diesen teilten sich Vorstandsvorsitzender Wendelin Geiger und Vorstand Steffen Kuhn. Sie informierten über die Neuausrichtung der Energiegenossenschaft, die künftig dreigleisig fährt: Zu den Direktinvestitionen im Bereich der Photovoltaik-Dachprojekte kommen Beteiligungen bei Einzelprojekten sowie bei Projektentwicklungsgesellschaften von Städten und Gemeinden hinzu. Gleichwohl erzeugten 53 Bürger-Photovoltaikanlagen im Jahr 2023 zusammen 7.249.865 Kilowattstunden Strom, was einer Co2-Einsparung von über 2.700 Tonnen entspricht. „Die Stromproduktion liegt mit 1,7 Prozent knapp unter Plansoll, was sich mit der geringen Globalstrahlung und vergleichsweise niedrigen Strompreisen erklären lässt“, betonte Wendelin Geiger und fügte an, dass, anders als im Vorjahr, keine Zusatzerträge durch hohe Börsenstrompreise generiert werden konnten.

Auf der anderen Seite wurden 14 neue Photovoltaikanlagen gebaut, die im Dreieck zwischen Gerchsheim, Neckargerach und Eschau 2024 an den Start gehen. Eine neue Anlage in Seckach ist schon in Betrieb. Stolz sei man nach wie vor auf das reibungslose Wartungs- und Reinigungskonzept. Nun richtete Geiger den Blick auf die sechs Windkraftprojekte in Hettingen/Rinschheim, Bretzfeld/Obersulm, Kirchberg/Jagst, Ahorn/Buch, Gerichtstetten sowie seit März 2024 die neue Windkraftanlage WP10 GmbH&Co. KG in Altheim: Hier wurden im vergangenen Jahr 16.903.918 Kilowattstunden Strom erzeugt – was 2023 zum besten Windjahr seit einer Dekade macht. „Die Stromproduktion liegt 27 Prozent über dem Vorjahr“, merkte Geiger an und hielt fest, dass man sich dank hoher Marktprämien auf eine hohe Ausschüttung bei den Windkraftbeteiligungen freuen dürfe. Generell sei man zufrieden: „Wirtschaftlich und ökologisch war das Jahr 2023 erfolgreich; die Energiewende nimmt immer mehr Fahrt auf“, fasste er zusammen. Sehen lassen kann sich auch die Ökobilanz: 2023 wurden 25.286.000 Kilowattstunden saubere Energie produziert, was Strom für 8.430 Haushalte bereitstellt. Dabei wurden über 9.533 Tonnen Co2 eingespart – eine stolze Zahl: „Dieser Wert entspricht 2,9 Millionen Liter Heizöl und Speichervolumen von rund 695 Hektar Buchenwald. So sind wir auf dem richtigen Weg!“, ließ Geiger wissen. Neue Wege beschreite man mit der Beteiligung an der Projektgesellschaft „Energie Großrinderfeld GmbH“, die bis 2028/29 fünf Windprojekte und bis 2025/26 Freiflächen-Photovoltaik auf 32,5 Hektar vorsieht. Mit dem neuartigen Konzept wolle man unabhängiger von großen Anbietern werden und die Bürger aktiv in die Energiewende einbeziehen. In Planung ist auch das Umspannwerk „UWAL GmbH & Co. KG“, das 2025/26 mit dem neuen Windpark „Altheim III“ gebaut werde. „Für das Umspannwerk stellen wir 25 Prozent der benötigten Eigenmittel zur Verfügung und beteiligen uns somit erstmalig an einem Infrastrukturprojekt“, ließ Wendelin Geiger wissen. Nachdem er auf das Geschäftsjahr 2024 vorgriff und Photovoltaik-Freiflächenprojekte bei Erfeld, Hundheim und Tauberbischofsheim – Letzteres über die Beteiligung an der Energiegesellschaft „EE-Tauberbischofsheim GmbH & Co. KG“ – erläuterte, galt abschließender Dank den Betrieben, der Belegschaft sowie den beteiligten Volksbanken für die stets einvernehmliche Zusammenarbeit.

Den Jahresabschluss stellte Steffen Kuhn vor. Er verwies auf die Bilanzsumme von 15.372.505,96 Euro, die Gesamtleistung von 1.823.000 Euro, den Jahresüberschuss von 432.683,25 Euro und den Bilanzgewinn von 412.148,29 Euro. Das Geschäftsguthaben von insgesamt 2.274 Mitgliedern – 82 mehr als im Vorjahr – beläuft sich zum 31.12.2023 auf 10.496.100 Euro. Er würdigte die positive Bilanz und reichte das Wort an Aufsichtsratsvorsitzenden Dörr, der das Schaffen des Aufsichtsrats beleuchtete und nicht mit Lob sparte: „Die Zusammenarbeit war vertrauensvoll, der Aufsichtsrat wurde stets über alle Vorgänge bestens unterrichtet“. Im selben Atemzug präsentierte er die Kurzfassung des Prüfberichts des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands, der die solide Geschäftsentwicklung hervorhob.

Jetzt war es an der Zeit, die offiziellen Beschlüsse zu fassen: Einstimmig genehmigte die Versammlung neben dem Bericht des Aufsichtsrats und der Feststellung des Jahresabschlusses die Verwendung des Jahresüberschusses. Der Bilanzgewinn wird für die Ausschüttung einer 3,5-prozentigen Dividende (264.236,00) und den Gewinnvortrag auf das Geschäftsjahr 2024 (147.912,29 Euro) verwendet, was das Plenum einstimmig bewilligte. Letzter „Formalakt“ des Abends war die einstimmige, von Bernhard Eckert angeleitete Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, ehe mit Jürgen Böhm ein Vorstand der ersten Stunde verabschiedet wurde. „Er hat die Genossenschaft mit Ideen und Engagement geprägt, übernahm stets Verantwortung und war einer der maßgeblichen Kräfte hinter unserem Erfolg“, konstatierte Holger Dörr und überreichte Jürgen Böhm die Ehrenurkunde des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands sowie ein Präsent.

v.L.n.R. Holger Engelhardt, Christoph Schauder, Wendelin Geiger, Jürgen Böhm, Steffen Kuhn,
Dr. Achim Brötel, Edgar Mechler, Renate Körber, Ralf Braun, Holger Dörr

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