*Bild Energie + Umwelt eG / v.l.n.r. Vorstandsvorsitzender Wendelin Geiger, Vorstand Holger Dörr, AR-Vorsitzender Michael Schneider, AR Landrat Christoph Schauder, AR Landrat Dr. Achim Brötel, AR Ralf Braun, AR Renate Körber, AR Edgar Mechler, AR Holger Engelhardt, AR Herbert Münkel, Vorstand Jürgen Böhm

Am 27.06.2022 fand unsere 11. Generalversammlung in der Baulandhalle in Osterburken statt. Mit ca. 100 anwesenden Mitgliedern wurde das Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen.


Hier der Zeitungsbericht: fnweb von AD

Energie + Umwelt eG Neckar-Odenwald-Main-Tauber –
Generalversammlung in Osterburken

Spitzenwert bei Produktion

Odenwald-Tauber/Osterburken. Mit 2134 Teilhabern, einem Geschäftsguthaben von rund 7,65 Millionen Euro, über 50 Photovoltaikanlagen und fast 20 Gigawattstunden „grünem Strom“ pro Jahr ist die Energie + Umwelt eG Neckar-Odenwald-Main-Tauber die mitgliederstärkste Energiegenossenschaft Baden-Württembergs. Am Montag hielt sie in der Osterburkener Baulandhalle ihre 11. Generalversammlung ab.

Aufsichtsratsvorsitzender Michael Schneider eröffnete die Tagesordnung, ehe er einfache Möglichkeiten zu Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben, die fünf größten Klimakiller – allen voran Kauf- und Konsumverhalten noch weit vor Mobilität und Verkehr – sowie eine Umrechung zur CO2-Kompensation durch Baumpflanzaktionen vorstellte. Nachhaltigkeit sei „Chance und Verpflichtung zugleich“, durchaus aber auch herausfordernd. Danach übergab er das Wort an Vorstandsvorsitzenden Wendelin Geiger und Vorstand Holger Dörr, die den Geschäftsbericht präsentierten. Sie wiesen auf derzeit 52 Bürger-Photovoltaikanlagen und ein Stromspeichersystem hin, die 2021 im Ganzen 7.354 Megawattstunden Strom erzeugten und über 2280 Tonnen CO2 einsparten. Entsprechend positiv fiel auch das Fazit aus: „Die Stromproduktion 2021 verlief nahezu planmäßig“, bilanzierte Geiger. Den leichten Abwärtstrend begründete er mit geringerer Sonneneinstrahlung und keinen neuen Projekten.

Eine weitere tragende Säule der Genossenschaft sind die Windkraftprojekte. Hier wurden im vergangenen Jahr 11 000 Megawattstunden Strom aus vier Beteiligungen in Hettingen/Rinschheim, Kirchberg/Jagst und Ahorn/Buch sowie im Bürgerwindpark Gerichtstetten erzeugt. Im Februar 2022 wird zudem der Bürgerwindpark Bretzfeld-Obersulm in Betrieb genommen. Die Stromproduktion durch Wind habe 2021 durch den geringeren Windzulauf unter Plan gelegen, sei jedoch zufriedenstellend.

An Biomasse-Projekten stellte Wendelin Geiger die störungsfrei laufenden und durchaus profitablen Gülleveredlungsanlagen in Buchen und Oberneudorf vor, die im vergangenen Jahr bei einer CO2-Einsparung von 374 Tonnen zusammen 1,208 Megawattstunden Strom erzeugten. Auch die Ökobilanz kann sich sehen lassen: 2021 wurden 19,5 Millionen Kilowattstunden saubere Energie produziert, was Strom für 6500 Haushalte entspricht: der bisherige Spitzenwert in der Geschichte der Genossenschaft, den Wendelin Geiger nicht ohne Stolz verkündete. Ferner wurden 6045 Tonnen CO2 eingespart, was einem Speichervolumen von 500 Hektar Buchenwald und einem Gegenpol von rund 2,07 Millionen Litern Heizöl entspricht. „Auch das ist unser absolutes Bestmaß“, erklärte Geiger. Auch im Allgemeinen sei 2021 solide verlaufen mit einigen Höhepunkten: So wurde als 2000. Mitglied der Genossenschaft im März Peter Nied (Oberwittstadt) begrüßt. „Wir sind stolz und dankbar darüber, dass sich nun über 2000 Mitglieder für die wichtige Energiewende mit sauberem Strom, Klimawandel und Umweltschutz einsetzen“, betonte Geiger.

Auch erwähnte er die Neugestaltung des Internetauftritts und im Speziellen das zehnjährige Jubiläum der Genossenschaft, das mit den Förderpreis „Die grüne 10“ gefeiert wurde: Hier hatten gemeinnützige und soziale Vereine und Interessengruppen aus der Region die Gelegenheit, nachhaltige Projekte einzureichen. „Am Ende wurden zehn nachhaltige Projekte mit jeweils 2000 Euro gefördert“, merkte Geiger an. Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 hob er die Planung neuer Photovoltaikprojekte ebenso hervor wie die aktuell hohen Marktwerte und die durch das Osterpaket verbesserten Rahmenbedingungen. Am Ende seiner Ausführungen dankte er den Betrieben, dem Team und den beteiligten Volksbanken für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Den Jahresabschluss präsentierte Holger Dörr. Er verwies auf die Bilanzsumme von rund 13,2 Millionen Euro, die Gesamtleistung von rund 1,5 Millionen Euro, den Jahresüberschuss von rund 246 548 Euro und den Bilanzgewinn über rund 229 886 Euro. Angesichts jener Zahlen sprach er von einem „zufriedenstellenden Zahlenwerk“, ehe Aufsichtsratsvorsitzender Michael Schneider wieder das Wort ergriff, um kompakt auf das Schaffen des Aufsichtsrats einzugehen. Einstimmig genehmigte die Versammlung neben dem Bericht des Aufsichtsrats und der Feststellung des Jahresabschlusses die Verwendung des Überschusses.

Dividende beschlossen

Dem durch Holger Dörr vorgestellten Impuls von Vorstand und Aufsichtsrat, den Gewinn in die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,75 Prozent (rund 207 501 Euro) und den Gewinnvortrag im Vorgriff auf das Geschäftsjahr 2022 (rund 22 385 Euro) zu verwenden, schlossen sich die Mitglieder ebenfalls einstimmig an.

Nachdem Michael Schneider den mit Verweis auf die geordnete Finanzlage, die solide Organisationsstruktur sowie die gute Vermögens-/Ertragslage der Genossenschaft schließenden Prüfungsbericht bekannt gab und auch dieser genehmigt wurde, entlastete Dieter Ehmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Kirnau eG. Durch die Aufsichtsratswahlen führte Vorstand Jürgen Böhm; neu hinzugekommen ist Ralf Braun (Bad Mergentheim). Als letzten Punkt stellte Böhm die Satzungsänderung vor, laut der künftig auch hybride und digitale Veranstaltungen zulässig sind. Der Beschluss erfolgte einstimmig. ad

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